Es gibt zwei Gruppen von Sicherheitsgläsern, Einscheibensicherheitsglas und Verbundsicherheitsglas.
Einscheibensicherheitsglas,ESG
Durch eine bestimmte Temperaturbehandlung werden im Glasinneren Zug- und Druckspannungen erzeugt. Dieses Spannungsgleichgewicht sorgt dafür (solange es nicht gestört wird), dass die mechanische Wiederstandskraft des Glases um das 6-8 fache größer wird. Als Nebeneffekt steigt die Temperaturwechelbeständigkeit auf ca. 200 K.
Verwendung findet ESG als Glasinnentür,Ganzglasanlagen sowie als Funkenschutzscheibe vor oder unter den Ofen.
Bei geringen Absturzhöhen, kann im privaten Bereich ESG,als Geländerfüllung genutzt werden (Information beim örtlichen Bauamt einholen).
Da sich viele Ornamentgläser zu ESG weiterverarbeiten lassen,besteht eine relativ große Auswahl an dekorativen Gläsern für den Einsatz als Zimmertürscheibe; wenn es auf Minimierung des Verletzungsrisikos bei Bruch ankommt.
Sollte die Belastungsgrenze doch überschritten werden, zerfällt ESG in kleine, recht ungefährliche Glaskrümel mit ca. 5 mm Kantenlänge.
Verbundsicherheitsglas VSG
Mindestens zwei Gläser werden durch eine sehr dehnbare Kunststofffolie miteinander verbunden (laminiert).
Die mechanische Belastbarkeit wird nicht vergrößert, aber im Bruchfall bleibt die Statik der Scheibe teilweise erhalten und die splitterbindende Wirkung der Folie kommt zum Tragen.
Je nach Anzahl und Kombination der zu laminierenden Gläser, kann die Wiederstandskraft des VSG bis zu sprengwirkungssicheren Gläsern getrieben werden.
Bei Überkopfverglasungen ist, als untere Scheibe, immer eine VSG vorzusehen.
Teilverspanntes Verbundsicherheitsglas TVG
Die laminierten Gläser werden nur zum Teil verspannt. Das VSG erhält zu seinen Vorteilen, eine höhere Wiederstandskraft.